Auf grossem Fuss: der CX-9.

Der Riese - Mazda CX-9

Der CX-9 von Mazda ist ein Hühne auf riesigen Rädern. Ebenso riesig ist das Fahrgefühl. Leider nochmals so riesig ist der Durst des Wagens.

 

Beats Männermeinung:

Der Mazda CX9 ist ein Koloss. Ein SUV mit riesigem Aufbau und grossvolumigem Motor: 3,7 Liter. Riesige Räder, Platz zum Verschwenden und ein Fahrgefühl, als brummte man auf einer Wolke über die Strassen.

Während der Testphase feierte mein Göttibueb Pascal seinen vierten Geburtstag. Seiner Wunschliste entsprechend, wurde mir die hehre Aufgabe zuteil, mit ihm gemeinsam ein neues Velo zu posten. Ich holte ihn am Geburtstagsmorgen mit dem CX9 ab. Dabei beeindruckte der Wagen zunächst Pascals Eltern, die sich schon seit längerem nach einem grösseren Auto sehnen. Aber auch Pascal selbst. Er war ganz aus dem Häuschen, als er in das «sooo grooosse Auto» klettern durfte. Das schliesslich gekaufte Velo war für Pascal grenzwertig gross. Im Kofferraum des CX9 jedoch schien es klitzeklein.

Abgesehen von einem Navigationsgerät und einem abschaltbaren Beifahrerairbag (für den Baby-Transport; beides optional erhältlich), war unser Test-CX9 mit allem ausgestattet, was das Autofahrer- und Familien-Herz begehrt. Und das zu einem Preis, der zwar alles andere als tief ist, aber doch tiefer als bei so manchem Konkurrent derselben Grösse.

Was auf Fahrten mit dem CX9 schnell einmal klar wurde: Das grossvolumige Aggregat ist nicht übertrieben. Was mit den blossen Eckdaten: 3,7 Liter Hubraum, 277 PS spektakulär klingen mag, verpufft bisweilen unter dem Eindruck der Masse, die mit dieser Leistung bewegt werden muss. Unser CX9 war wohl flott unterwegs. Einen Sportler kann man ihn allerdings nicht nennen. Wozu auch das Automatik-Getriebe sein Scherflein beitrug: Die Schaltvorgänge waren träge, oft verharrte das Getriebe in Schaltstufen, von der man als Fahrer das Gefühl hatte, sie seien nicht optimal. Was bisweilen ärgerte.

 

"Das schliesslich gekaufte Velo war für Pascal grenzwertig gross. Im Kofferraum des CX9 jedoch schien es klitzeklein."

 

Weil der CX9 Platz beinahe ohne Ende bot, war er der perfekte Begleiter für ein langes Wochenende im Tessin. Und tatsächlich: Die komplette Familienpackung wurde von dem Wagen ohne das kleinste Murren geschluckt. Und auch die Fahrt war entspannt. In erhöhter Sitzposition, umgeben von viel Masse, fährt es sich nun einmal komfortabel und mit einem guten Sicherheitsgefühl.

Dass ein solches Gefährt mit derartigen Attributen eine Schattenseite hat, liegt leider auf der Hand. Der Verbrauch des CX9 ist nicht nur hoch. Er ist deutlich zu hoch. Auf der Fahrt ins Tessin sank der Tankzeiger etwa ebenso schnell, wie unser «Feriengefühl» anstieg. Also ziemlich schnell.

Vom Getriebe und vor allem vom Durst, der den heutigen Umständen nicht gerecht wird, einmal abgesehen – falls man davon absehen darf – war der CX9 ein Fahrzeug, das mich begeisterte. Ich habe es genossen, für einmal mit einem riesigen SUV durch die Gegend zu tuckern. Immer bräuchte ich das jedoch nicht.

 

 

 

Esthers Frauenmeinung:

Der Mazda XC-9 war der perfekte Begleiter für unseren ersten Kurztrip zu viert in das Tessin. Ich war etwas aufgeregt da ich nicht wusste, wie unser jüngstes Familienmitglied auf die Reiserei reagierte. Zum Glück strahle der Testwagen mit seiner stolzen Grösse ein grosse Ruhe aus und vermittelte Sicherheit. Ich wusste, wir alle können darin komfortabel reisen und es würde  uns an nichts fehlen.

Der Wagen bietet Stauraum im Überfluss. Wir nahmen den grossen Kinderwagen mit, welcher bei einem kleineren Auto oft schon fast den ganzen Kofferraum ausfüllt. Zudem mehrere Koffer und Taschen. Schliesslich soll ja alles dabei sein was man braucht und noch ein bisschen mehr. Mit dem XC-9 ging dies problemlos. Als wir einmal unterwegs waren konnten wir die Kinder sogar nebeneinander im Kofferraum wickeln. Das fanden beide besonders lustig.

Eine lange Strecke fuhren wir auf der Autobahn und ich fühle mich im XC-9 wie der „King Of The Road“. Der Fahrersitz war genau nach meinem Geschmack  erhöht und der Überblick auf die Strasse somit fantastisch. Erwähnenswert sind auch die riesigen Seitenspiegel. Der grosszügie Raum im Innern vermittelte ein wohliges Gefühl und ich fühlte mich sicher. Etwas enttäuschend war das kleine Schiebedach. Etwas grösser und die Atmosphäre wäre so richtig toll luftig gewesen.

 

"Ich staunte nicht schlecht als ich sah wie viel wir für das verbrauchte Benzin zu bezahlen hatten. Nochmals mehr staunte ich, als der Tank zu Hause schon wieder fast leer war."

 

Als wir schliesslich einen hohen Hügel erklimmen mussten bevor wir unsere Tessiner Unterkunft erreichten, wechselte jedoch mein Fahrgefühl schlagartig. Der Wagen kam mir auf den engen und kurvigen Strassen viel zu gross vor. Dementsprechend langsam und übervorsichtig kroch ich den Berg hinauf. Auch das Automatgetriebe hatte merklich Mühe und immer wieder kam es zu holprigen Gangwechsel. So kam es dass ich bei weiteren Fahrten auf und hinunter vom Hügel grosszügierweise oft das Steuer an Beat überliess. Ob er wohl gemerkt hat warum?

Es fehlte im CX-9 an keinem Komfort: elektrische verstellbare Sitze, Sitzheizung, ein Knöpfchen um den Kofferraum zu öffnen um nur ein paar wenige zu nennen. Einzig ein Navigationssystem fehlte mir bei dieser ansonsten so reichhaltigen Innenausstattung. Mehr als einmal wären wir in einer uns fremden Gegend froh darum gewesen.

An den freien Tagen gönnte man sich gerne etwas extra. Ich finde, ein erhöhter Spassfaktor darf auch etwas kosten. So war es auch mit dem XC-9. Ich staunte nicht schlecht als ich sah wie viel wir für  das verbrauchte Benzin zu bezahlen hatten. Nochmals mehr staunte ich, als der Tank zu Hause schon wieder fast leer war. Für dieses spezielle Wochenende machte mir der Mehrbetrag nichts aus. Für den Alltag wäre mir der Wagen allerdings etwas zu gross und zu durstig. Für eine Familie, die auch im Alltag ein das spezielle Fahrgefühl schätz und die Kosten dafür nicht scheut, ist der Wagen vielleicht gerade perfekt.

 

Der Mazda CX-9 ist ab 53'900 Franken zu haben undgurgelt im Mixverbrauch locker über 11 Liter pro 100 Kilometer weg. Details und Technische Angaben sind hier zu finden.

Durst ist vorhanden, geht aber noch

Schönes Review, ich besitze ebenfalls solch einen Wagen und kann nur zustimmen, das Fahrgefühl ist ein Wahnsinn. Natürlich verbraucht so eine Maschine auch mehr Benzin, als ein kleinerer Wagen, muss aber sagen, dass ich da auf mehr eingestellt war. Wir verbrauchen 13l/100km und fahren nicht wirklich spritsparend. Den Smile, den ich immer auf dem Gesicht habe beim Fahren ist es mir da allemal wert. Der Service etc. ist sehr moderat in den Kösten, wie man es sich von Mazda halt gewohnt ist. Preis-Leistung=genial. Hoffe, er kommt auch mal regulär zu uns in die Schweiz.

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