Frech, linkisch, unausstehlich = ADHS?

Wenn Ihr Kind zum Zappelphilipp wird.

ADHS – Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung: Worum geht's da überhaupt?

 

Laut einem Bericht des Bundesamts für Gesundheit sind 4 bis 10% der Kinder und Jugendlichen im Schulalter von ADHS betroffen. Kinder und Jugendliche, die an dieser Störung leiden, sind hyperaktiv, unaufmerksam und reagieren unangepasst auf Alltagssituationen.

Erkennen können Sie diese Symptome daran, dass Ihr Kind Schwierigkeiten hat, ruhig zu bleiben, sich zu konzentrieren oder oft reizbar reagiert. Das heisst, wenn es ständig rumzappelt, viel und ständig spricht und nicht lange auf seinem Platz sitzen bleiben kann. Auch ein Anzeichen kann sein, wenn sich das Kind schnell von seinen Aufgaben ablenken lässt. Es hört nicht zu oder macht seine Aufgaben nicht zu Ende.

Kinder und Jugendliche, die an ADHS leiden, reagieren oft unangemessen. Sie können nicht warten, bis sie an der Reihe sind, oder unterbrechen und stören andere. Sie nehmen Grenzen nicht oder sehr spät wahr, was immer wieder zu unangenehmen Machtkämpfen im Alltag führt.

ADHS wird je nach Symptomen in drei Typen eingeteilt:

  1. Das Aufmerksamkeitsdefizit überwiegt. Die Kinder können sich zum Beispiel nicht gut konzentrieren und vergessen vorweg die Aufgaben und „Ämtli“, die sie zu erledigen hätten. Ihre schulische Leistung ist beeinträchtigt und verschlechtert sich.
  2. Die Impulsivität steht im Vordergrund. Die Kinder verspüren einen enormen Bewegungsdrang. Sie sitzen zum Beispiel nie lange auf ihrem Platz und zappeln ständig mit Armen und Beinen. Dies geht damit einher, dass betroffene Kinder etwas linkisch wirken und öfters Dinge umstossen oder kaputt machen.
  3. Ein gemischter Typ, bei dem das Aufmerksamkeitsdefizit und die Hyperaktivität-Impulsitivität kombiniert auftreten.

Nicht jedes Kind und jeder Jugendliche, der vor Energie strotzt, leidet zwangsläufig an ADHS. Anzeichen für ADHS treten meist vor dem siebten Altersjahr auf. Wenn Sie merken, dass sich die schulischen Leistungen Ihres Kindes verschlechtern und es sich schon mehrmals seltsam gereizt oder zappelig verhalten hat, ist es ratsam, ärztlich abklären zu lassen, ob Ihr Kind betroffen ist. Und wie immer gilt – je früher, desto besser!

Lesen Sie morgen weiter:

  • Diagnose ADHS – was nun?
  • Lesen Sie am Donnerstag: Ritalin – die kleine Schwester des Kokains
  • Lesen Sie am Freitag: Ritalin und Ernährung

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