Bettnässen kann abgeholfen werden

Bettnässen

Wie kann Betroffenen geholfen werden?

Die meisten Kinder lernen ab dem zweiten Lebensjahr, ihre Blase zu kontrollieren. Dennoch gibt es einige Kinder, die auch älter nachts noch ins Bett machen. Als Bettnässen wird es aber erst bezeichnet, wenn ein Kind ab fünf Jahren nachts noch mindestens zweimal im Monat ins Bett macht.
Dieses Problem kommt viel häufiger vor, als bekannt ist. Zirka 10% der Siebenjährigen, 5% der Zehnjährigen und sogar noch 1% der Erwachsenen leiden darunter. Dass das Bettnässen nicht bekannter ist liegt daran, dass es ein Tabuthema ist und niemand darüber spricht.

Ursachen von Bettnässen

  • In Studien wurde herausgefunden, dass zirka 80% der betroffenen Kinder tiefer schlafen als solche, die nicht Bettnässen oder einen Hormonmangel aufweisen. Nachts verhindert das antidiuretische Hormon (ADH), dass die Blase überfüllt wird, indem es die Harnproduktion drosselt. Fehlt das ADH, füllt sich die Blase immer weiter und wird sobald sie voll ist entleert. Im Normalfall wachen wir auf und können zur Toilette gehen. Kommt aber noch der tiefere Schlaf hinzu, wachen die Betroffenen nicht rechtzeitig auf und die Blase entleert sich ins Bett. Tagsüber ist dieser Hormonmangel kein Problem, da die Betroffenen wach sind und entsprechend reagieren können.
  • Bei den restlichen 20% liegt dem Bettnässen eine psychische Ursache zu Grunde. Das können einschneidende Lebensveränderungen sein, wie ein Geschwisterchen bekommen, den Verlust eines Familienmitgliedes, die Trennung der Eltern, ein Schulwechsel oder ein Umzug an einen anderen Wohnort.
  • Harnweginfektionen können ebenfalls eine organische Ursache für das Bettnässen sein.

Es gibt verschiedene Formen von Bettnässen. Somit gibt es auch genauso viele verschiedene Behandlungsmethoden. Die wirkliche Ursache des Bettnässens sollten Sie unbedingt ärztlich abklären lassen.

Wie Sie Ihr Kind unterstützen können:

  • Auf keinen Fall schimpfen oder es bestrafen.
  • Verständnis zeigen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass es viele andere Kinder mit dem gleichen Problem gibt. Achten Sie darauf, dass daraus kein Tabuthema wird.
  • Holen Sie sich Rat bei Ihrem Kinderarzt. Auch ein temporärer Einsatz von Minirin®, einem Medikament, dass das Einnässen verhindert, ist eine Möglichkeit, um Schlaf-Geburtstage, Übernachtungen in Lager, bei Grosseltern und Gspännli ohne Peinlichkeiten zu erleben.
  • Packen Sie den plastifizierten Bett-Molton ein, so sind sie flexibler beim Auswärts-Übernachten.
  • Besprechen Sie mit Ihrem Kind die Handhabung von Nacht-Windeln und deren Entsorgung am nächsten Morgen.
  • Kennen Sie Eltern anderer betroffener Kinder? Was können die Ihnen für Tipps geben?
  • Denken Sie daran, Bettnässen ist nicht die Schuld der Eltern durch eine falsche Erziehung!

Haben Sie weitere Tipps, berichten Sie uns doch davon.

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