Für Betroffenen am Anfang schwierig
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Die Histamin-Intoleranz

War verbirgt sich dahinter?

Histamin ist ein körpereigenes Gewebshormon und ist als Botenstoff bei allergischen Reaktionen beteiligt. Bei ca. 1% der Bevölkerung (v.a. Frauen) führt bereits der Konsum geringer Mengen histaminhaltiger Lebensmittel zu pseudoallergischen Reaktionen. Wissenschaftler nehmen an, dass die Histaminintoleranz ein Ungleichgewicht zwischen der Histamin-Aufnahme / -Produktion und deren Abbau im Körper ist. Dabei wird im Darm zu wenig des abbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO) oder in der Leber zu wenig der Histamin-N-Methyl-Transferase (HNMT) gebildet. Durch diesen Mangel an abbauenden Enzymen, gelangt zu viel Histamin in den Organismus und löst allergieähnliche Symptome aus. Die Symptome setzen meist innerhalb einer Stunde nach der Einnahme belasteter Lebensmittel ein und klingen erst nach Stunden wieder ab.

 

Symptome
Welche Beschwerden auftreten ist je nach betroffener Person individuell. Typische Symptome sind:

  • Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen
  • Juckreiz
  • Rötung der Haut (Flush-Symptomatik)
  • Laufenden Nase, Husten
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Rote Augen
  • Geschwollene Lippen
  • Schwindel
  • Herzrasen

 

Ein verlässlicher Test, ob Sie von einer Histamin-Intoleranz betroffen sind oder nicht existiert nicht. Die Diagnose wird meist mittels Ausschlussverfahren gestellt. Zuerst werden Allergien, Magen-Darm-Erkrankungen und Intoleranzen auf Milchzucker, Fruchtzucker und Gluten ausgeschlossen. Sind diese Untersuchungen alle ohne Befund kann eine vier bis sechswöchige histaminarme Ernährung durchgeführt werden. Klingen die Symptome ab, ist die Diagnose gestellt.
Wenn Sie eine histaminarme Ernährung in Erwägung ziehen, lassen Sie sich am einfachsten von einer Ernährungsberaterin begleiten.

 

Was wenn Sie betroffen sind?
Nach einer strengen histaminfreien Ernährung, können Sie einzelne Lebensmittel und Ihre tolerierbare Menge ausprobieren. Falls das Enzym im Darm zu knapp vorkommt, können Sie es mittels eines Enzympräparates zuführen. Lassen Sie sich durch diese Zeit durch eine erfahrene Ernährungsberaterin und einen Allergologen / eine Allergologin begleiten.

 

Histaminreiche Lebensmittel
Allgemein alle Lebensmittel, die einen Gärungs-, Reifungs- oder Fermentationsprozess durchlaufen haben. Wie zum Beispiel Fertigprodukte, Konserven, lange gelagerte Lebensmittel, warm gehaltene Lebensmittel. Die aufgeführten Lebensmittel sind nicht abschliessend aufgeführt.

  • Fleisch
    Wurstwaren, Aufschnitt, Salami, Bündnerfleisch, Rohschinken, Schinken, Landjäger
  • Fisch
    Thon in Dosen, Mahi Mahi, Sardellen, Makrele
  • Käse
    alle Sorten
  • Gemüse
    Sauerkraut, Tomaten, Spinat, Ketchup, Avocado

 

Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie bei Ihrem Arzt nach.

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