Nicht jede "Milch" ist ein guter Ersatz
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Ersatz für Muttermilch

Wenn es mit dem Stillen nicht klappt

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Neugeborene während der ersten sechs Lebensmonaten zu stillen. Die Muttermilch ist für diese Zeit optimal den Bedürfnissen Ihres Babys angepasst. Zudem liefert die Muttermilch Schutzstoffe, die das Allergierisiko bei Neugeborenen reduzieren.
Es gibt aber Situationen, in denen es Ihnen vielleicht nicht oder nur teilweise möglich ist, Ihr Baby zu stillen. Da muss eine Alternative her. Je nach Hintergrund gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Ihr neues Familienmitglied ausgewogen und ausreichend versorgen können.

 

Was ist als Ersatz für Muttermilch geeignet?

  • Kuhmilch
    Kuhmilch gilt erst nach dem ersten Lebensjahr als empfehlenswert. Ihr hoher Eiweissgehalt belastet die jungen Nieren zu sehr. Zudem fehlen der Kuhmilch essentielle Mineralstoffe wie Eisen, Jod, Vitamin B1, Zink, Niacin und Vitamin B12. Die fettreduzierten Varianten der Kuhmilch liefern zu wenig Fett um den Fettsäurenbedarf des Neugeborenen zu decken.
  • Ziegenmilch
    Sie ähnelt in ihrer Zusammensetzung der Kuhmilch. Auch die Ziegenmilch liefert zu wenig der essentiellen Mineralstoffe.
    Nebenbei: um einer Kuhmilchallergie vorzubeugen ist die Ziegenmilch nicht geeignet. Sie enthält ähnliche Eiweissstrukturen und kann ebenso eine Allergie auslösen.
  • Schafmilch
    Im Vergleich zur Muttermilch, liefert die Schafsmilch mehr Energie, mehr Eiweiss, mehr Fette und mehr Mineralstoffe. Durch den hohen Eiweissgehalt und die daraus resultierende Nierenbelastung, ist die Schafsmilch aber keine Alternative.
    Nebenbei: um einer Kuhmilchallergie vorzubeugen ist die Schafmilch nicht geeignet. Sie enthält ähnliche Eiweissstrukturen und kann ebenso eine Allergie auslösen.
  • Stutenmilch
    Von allen Tiermilchen ähnelt die Stutenmilch der Muttermilch am meisten. Sie liefert aber weniger Energie, was den Bedarf des Neugeborenen nicht decken würde. Auch der Mineralstoffe ist zu knapp in der Milch enthalten, um für eine gesunde Entwicklung auszureichen.
  • Sojamilch
    Wenn ein Baby auf Kuhmilch allergisch ist, besteht das Risiko von 1 zu 4, dass es ebenfalls auf Soja allergisch reagiert. Die Sojamilch ist dem Nährstoffbedarf eines Babys nicht angepasst. Fette, Vitamine und Mineralstoffe bleiben ungedeckt.
  • Pflanzenmilch
    Die Zubereitung von Babykost mit pflanzlichen Milchen wie Mandelmilch, Reismilch oder Sesammilch ist nicht empfehlenswert. Ihre Nährstoffgehalte sind minim und decken den Bedarf eines Neugeborenen nicht.

 

Die beste Möglichkeit Muttermilch zu ersetzen sind die industriell hergestellten Säuglingsmilchen. Hierbei finden Sie Anfangsmilchen, Folgemilchen, HA Nahrung zur Allergieprävention – falls Ihr Baby ein erhöhtes Allergierisiko aufweist und stark hydrolisierte Spezialnahrung, wenn bereits eine Kuhmilcheiweissallerige besteht.

Wenn Sie unsicher sind, wenden Sie sich an eine dipl. Ernährungsberaterin, die Mütterberatungsstelle oder an Ihren Kinderarzt.

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