Braver Bulle: Der Qashqai von Nissan.

Jedermannsoffroader - der Nissan Qashqai

Der Qashqai beschert Nissan traumhafte Absatzzahlen. Hinter dem Erfolg steckt ein Geheimnis, das sich leicht lüften lässt: Der Wagen ist gut.

 

Beats Männermeinung:

Der Nissan Qashqai ist Durchschnitt. Und das ist nicht negativ gemeint. In den knapp vier Jahren seit der Lancierung hat Nissan in Europa mehr als 500‘000 Stück davon verkauft. Mehr als 80 Prozent der Kunden, so schreibt der Hersteller, sind Umsteiger von Limousinen oder Offroader anderer Marken. Wenn ein Modell eine derart grosse und breit gefächerte Käuferschicht anspricht, muss es dem Durchschnitt der Ansprüche einer grossen und breit gefächerten Käuferschicht entsprechen. Ein gutes Durchschnitts-Auto also.

Die Variante, die uns zum Test überlassen wird, ist der Qashqai+2. Das heisst, im Kofferraum des Wagens sind standardmässig zwei zusätzliche, leicht auf- und abklappbare Sitze verbaut. Daraus könnte man schliessen, dass es sich um einen Wagen für die etwas grössere Familie handelt. Doch so verhält es sich in der Realität nicht. Denn wo Familie ist, da ist immer auch Gepäck. Umgekehrt proportional verhält es sich im Qashqai + 2. Je mehr Sitzplätze für die Grossfamilie aufgeklappt werden, desto weniger Stauraum steht zur Verfügung. Das ist so logisch wie unpraktisch: Als wir (4 Personen) mit einer befreundeten Familie (3 Personen) im Qashqai + 2 einen Kurztripp aufs Land unternehmen wollten, mussten wir die Übung vorzeitig abbrechen. Sieben Personen, zwei Rucksäcke und zwei Kinderwagen – der Qashqai übergab sich, bevor er aufgegessen hatte. Logischerweise. Die zusätzlichen zwei Sitzplätze sind also für Situationen vorgesehen, in denen sieben Personen mehr oder weniger ohne Gepäck, ergo nicht allzu weit, verreisen.

 

"Sieben Personen, zwei Rucksäcke und zwei Kinderwagen – der Qashqai übergab sich, bevor er aufgegessen hatte. Logischerweise"

 

In unserem «normalen» Familienbetrieb, in dem glücklicherweise keine dritte Sitzreihe notwendig ist, schlug sich der Qashqai allerdings wacker. An Platz mangelte es nie. Und auch sonst bot das Nissan-Erfolgsmodell kaum Anlass zur Klage.

Der Zweiliter-Diselmotor bot in jeder Situation absolut genügend Vortrieb. Nebenbei erwähnt, steht auch ein 1,5 Liter-Dieselmodell zur Verfügung, das stark auf ökologischeren Betrieb ausgerichtet ist. Als alter Autonarr hätte ich im Qashqai allerdings nur ungerne auf die Kraft verzichtet, die unser Modell bot. Die Rundumsicht, Modell hin oder her, ist einwandfrei, hoch über dem Asphalt thront man wie ein kleiner König der Landstrasse, dem dieses Gefühl hoffentlich nie zu Kopfe steigt.

Für die Krönung des Gesamtpakets fehlt es dem Qashqai allerdings an atemberaubenden Merkmalen. Er ist grundsolide. Gut verarbeitet. Freundlich im Umgang. Praktisch und gefällig designt. Aber – und so ist es dann halt mit diesen Durchschnittstypen – ein klein wenig langweilig.

 

 

Esthers Frauenmeinung:

Bevor ich unseren neuen Testwagen abholen durfte, gab es Zuhause ein kleines Sprachtraining. Beat musste mir mehrmals vorsagen, wie man den Namen Qashqai +2 korrekt auszusprechen hat. Schliesslich half mir eine Eselsbrücke mit „cash“ und „Kai“ damit die Aussprache dieses etwas komplizierten Autonamens problemlos über die Lippen ging.

Problemlos war auch die Übergabe des Testwagens und ich genoss den Moment, als mir der Schlüssel für das Auto übergeben wurde. Schliesslich wartete eine kurze, kinderfreie Autofahrt in einem hoffentlich tollen Wagen auf mich.  Ich wurde nicht enttäuscht denn ein elegantes und attraktives Schrägheckmodell wartete auf mich. Ich fand mich sofort gut zurecht im Wagen und fuhr los. Die erhöhte Sitzposition war genau nach meinem Geschmack, und die Fahrt machte so viel Spass wie ich mir erhoffte.

 

"Im Wagen fühlte ich mich sicher und gut aufgehoben. Ich kam trotz der stolzen Wagengrösse prima mit dem Auto zurecht."

 

Das phänomenale Panorama-Glasdach trug wesentlich zu diesem angenehmen Fahrgefühl bei. Denn dieses optional erhältliche Glasdach war wirklich riesig. Das Ambiente im Wagen wurde dadurch luftig und leicht. Bei späteren Fahrten genoss auch Janick den Blick nach oben. Bei schönem Wetter um die vorbeiziehenden Wolken zu bestaunen und bei Regen um den tanzenden Regentropfen zuzuschauen. Für solch ein schönes Panorama-Glasdach wäre ich gerne bereit, beim Kauf eines Neuwagens einen vernünftigen Aufpreis zu bezahlen.

Ein Kompliment geht zudem an das integrierte Navigationssystem. Es war das erste GPS, welches unsere Abkürzung zur Autobahn kannte. Und dies ist wirklich ein Schleichweg. Als ich einmal bei einem Kreisel die falsche Ausfahrt erwischte, da mich die Kinder so sehr ablenkten, wurde blitzschnell der neue beste Weg berechnet. Prima.

Der Qashqai +2 hatte während der Testfahrt eine besondere Ehre. Zum ersten Mal fuhr ich mit beiden Kindern eine kurze Strecke alleine. Janick und Lionel hatten glücklicherweise gute Laune. Im Wagen fühlte ich mich sicher und gut aufgehoben. Ich kam trotz der stolzen Wagengrösse prima mit dem Auto zurecht. Wir hatten eine problemlose Autofahrt zu dritt und meine vorangegangene Nervosität bezüglich dieser Jungfernfahrt erwies sich als unbegründet. Danke Qashqai! Das hat mir Mut gegeben für zukünftige Fahrten mit den Kindern alleine.

 

Technische Angaben, Preise und weitere Fotos: http://de.nissan.ch/#vehicles/crossovers/qashqai-plus-2

 

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