Focus: Kompakt, aber voll familientauglich.

Kleiner Wagen - grosse Klappe

Es muss nicht immer Kombi, Van oder SUV sein, wenn man eine Familie «im Gepäck» hat. Diese Lektion erteilte uns der Ford Focus.

 

 

Beats Männermeinung:

Als ich bei der Ford-Vertretung eintraf, um den Focus entgegen zu nehmen, wusste ich nicht, welches Auto mich da erwartete. Ein Ford Focus, soviel war klar. Und auch, was darunter zu verstehen war. Weil allerdings Esther unser familieninterner Head of Car-Organisation ist, war mir bis dahin nicht bekannt, welche Ausführung des Focus zum Test anstand.

«Wie bitte, kein Kombi?» So dachte ich, als der freundliche Ford-Angestellte, den ich schon ein paar Mal traf und mit dem ich jedes Mal einen guten Schwatz hatte, mit dem Focus vorfuhr. «Wie ums Himmels Willen sollen wir als mittlerweile vierköpfige Familie mit reichlich Gepäck in diesem kompakten Fünftürer Platz finden?» Doch der Ford Focus ECOnetic mit optimierten 1,6 Liter-Turbodiesel-Motor sollte meine Befürchtungen in der Folge als haltlos disqualifizieren. Und mir zudem, solche Autos mag ich besonders, wieder einmal unverhofft eine Weisheit vor Augen halten. 

Irgendwie, so beginnt die Weisheit, richtet man sich in vielerlei Hinsicht auf mehr ein, als man im Alltag wirklich braucht. Man kauft sich für seine Single-Wohnung einen Esstisch für acht Personen, eine Sitzecke für sechs Personen, eine Kaffeemaschine mit einem Output von sechs Tassen pro Minute. Es könnten ja Gäste kommen. Was die individuelle Mobilität angeht, muss es (nebst dem GA und der heissen Triumph) dann schon ein Wagen sein, der das Gepäck zu schlucken vermag, mit welchem man einmal im Jahr in Autodistanz Ferien macht. Den Rest des Jahres kutschiert man Platz in der Weltgeschichte herum, den man nicht braucht. Eigentlich blödsinnig.

 

«Wie ums Himmels Willen sollen wir als mittlerweile vierköpfige Familie mit reichlich Gepäck in diesem kompakten Fünftürer Platz finden?»

 

Unser Testwagen, der Ford Focus ECOnetic, war gewissermassen die Antithese dazu. Wenn auch nicht ganz, was ihn zu einem herausragenden Fahrzeug macht. Er ist ein kompakter Wagen mit einem kleinen, sparsamen aber völlig ausreichend starken Motor und mit Platz im Innenraum, den man in diesem Masse in diesem Kompakt-Flitzer nie erwarten würde. Zu früh hatte ich mental die Hände verworfen ob heillos zu viel Gepäck in heillos zu wenig Stauraum. Denn der Focus war, das stellte sich schnell einmal heraus, genau so viel Auto, wie wir es in unserer aktuellen Situation brauchten.

Okay, es war aufgrund der beschränkten Wagenbreite nicht möglich, auf der Rückbank zwischen den beiden Kindersitzen noch einen zusätzlichen Fahrgast mitzuführen. Zugegeben, eine Ferienreise hätte den Focus überfordert. Und ja, hie und da war auch etwas Tetris-Kompetenz gefragt beim Beladen. Aber es ging und wir hatten immer alles dabei, was wir brauchten.

Die Beschränkung auf die effektiven Bedürfnisse wird mit einem verhältnismässig günstigen Preis (bei guter Ausstattung), bescheidenem Durst und sehr tiefen Schadstoffwerten belohnt. 

Nach zwei Wochen Focus folgt als Fazit mein Slogan-Vorschlag an Ford: «Der neue Focus – mehr Auto braucht niemand.» Also fast.

 

 

 

 

Esthers Frauenmeinung:

Der Ford Focus hatte eine besondere Ehre. Er war unser erstes Gefährt, das uns im neuen Familienalltag zu viert begleiten durfte. Lionel, unser jüngstes Familienmitglied, kam Ende Oktober gesund und munter zur Welt. Mit der neuen Familienkonstellation brauchten wir schlagartig beide Rücksitze für unsere Kinder. Gerne hätte Beat oder ich bei den ersten Familienausflügen zu viert in der Mitte zwischen den Kindern Platz genommen. Beat kann sich wahrlich nicht über seine Figur beklagen. Doch der Versuch, sich auf den mittleren Rücksitz zwischen den Kindersitzen zu quetschen, scheiterte kläglich. Somit wäre es auch nicht möglich, mit der ganzen Familie unterwegs zu sein und einem Gast einen Platz im Auto anzubieten. Das finde ich schade.

Die Grösse des Focus empfand ich beim Fahren als sehr angenehm. Die Sitze waren bequem und kuschelig. Müsste ich das Fahrzeug in einem Satz beschreiben, würde dieser wie folgt lauten: Der Ford Focus ist ein normaler Durchschnittswagen und hat alles, was man braucht.

 

"Verglichen mit anderen Familienautos ist der Wagen klein und kompakt. Und der Stauraum ist im Gegenzug riesig."

 

Der robuste Diesel-Motor kam meinen mittelmässigen Fahrkünsten entgegen. Auch wenn in der Hektik das Feingefühl zum anfahren oder kuppeln fehlte, wurde mir dies nicht übel genommen. Das Schalten klappte immer problemlos. Zudem zeichnet sich der sogenannte Econetic-Dieselmotor dank einer Vielzahl besonders cleveren Treibstoff-Sparmassnahmen durch einen reduzierten Verbrauch und geringe CO2-Emissionen aus.

Janick erwähnte während der Testphase mit dem Focus mehrmals, wie gut er hinaus sehen kann. Dafür waren wir sehr dankbar, da er fast immer mit dem Bestaunen der Landschaft beschäftigt war.

Was mich bis am Schluss am meisten beeindruckte am Ford Focus war der imposante Kofferraum. Verglichen mit anderen Familienwagen ist der Wagen klein und kompakt. Und der Stauraum ist im Gegenzug riesig. Nie hatten wir Mühe, den grossen Kinderwagen und all unser Bagage darin zu verstauen. Immer wieder staunten wir darüber und waren positiv überrascht.

 

 

Technische Angaben:

Ford Focus ECOnetic Carving

Masse: Länge: 4,34 Meter, Breite: 1,84 Meter, Höhe: 1,5 Meter, Kofferraum: 385/1247 Liter, Leergewicht: 1446 Kg, Sitzplätze für 5 Personen. Zwei Sitze im Fond mit Isofix-Befestigungen für Kindersitze ausgerüstet.

Motor: 4 Zylinder-Dieselmotor, 1,6 16V, 80 kW/109 PS

Verbrauch: Gesamt: 4.0 Liter/100 Kilometer, CO2-Emissionen: 104 g/km.

Preis:  32‘850 Franken. Der Testwagen verfügte zusätzlich über einen Tempomat, eine Premium Mittelkonsole, Nebelscheinwerfer, das Audiosystem 6000CD und eine Bluetooth fähige Freisprecheinrichtung. Insgesamt kostete er 34‘920 Franken.

 

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