Zeit zu zweit
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Zeit zu zweit - auch mit Kind

Die Geburt eines Kindes gehört für ein Paar sicherlich zu den schönsten Erlebnissen – und zu den einschneidendsten: Danach ist nichts mehr wie vorher – und intime Momente oder Unternehmungen zu zweit werden selten und kostbar.


Selbst wenn sich die Eltern gleichberechtigt um ihr Baby kümmern, verändert sich nicht nur der Alltag, sondern auch die Paarbeziehung. Vor allem in den ersten Monaten nach der Geburt, wenn Mutter und Kind viel Zeit miteinander verbringen, kann es passieren, dass sich der Vater aussen vor fühlt. Umso wichtiger ist es, dass sich beide immer wieder ganz bewusst als Paar wahrnehmen.

Gelassen bleiben, Konflikte vermeiden

Hauptgrund für Konflikte in einer Partnerschaft mit Neugeborenem ist meist der Dauerstress der Eltern. Während Frauen häufig versuchen, Baby und Haushalt unter einen Hut zu bringen, sie sich erst an die neue Situation "zu Hause" und die Mutterrolle gewöhnen müssen, vergraben sich die Väter oft noch tiefer in die Arbeit. Was helfen kann: Über den Spagat zwischen Vater/Mutter versus Partner/Partnerin-Rolle und damit einhergehende Unsicherheiten sprechen, Aufgaben gleichberechtigt, aber entspannt teilen und vor allem die Erwartungen eines perfekten Familienlebens herunterschrauben. Auf diese Weise lassen sich kleinere Konflikte entschärfen, bevor sie zu einem echten Problem für die Paarbeziehung werden. Mitunter hilft auch ein Blick über die Grenze: Französische Eltern sind in Fragen der Kindererziehung deutlich entspannter. Dabei geht es gar nicht darum, deren Stil eins zu eins zu kopieren, sondern vielmehr darum, sich Anregungen und eventuell Denkanstösse zu holen. Franzosen legen nämlich auch als Eltern Wert darauf, sich weiterhin als (Liebes)Paar zu definieren, wie dieser Text anschaulich erläutert.

Hilfe holen

Zeit nur zu zweit ist deshalb kein überflüssiger Luxus, sondern wichtig für die Pflege der Paarbeziehung. Ist das Kind noch sehr klein, wird sich diese Zeit sicherlich erst einmal auf wenige Stunden beschränken. Aber selbst ein Baby kann man mit etwas Vorbereitung in die Obhut der Grosseltern, der Schwester oder einer guten Freundin geben. Finden die Eltern keine Betreuungsperson in der Familie oder im Freundeskreis, sollten sie einen Babysitter in Erwägung zu ziehen. Zumindest in grossen Städten gibt es entsprechende Agenturen, die, professionelle Betreuungspersonen vermitteln. Der Babysitter kümmert sich dann gewissenhaft um den Nachwuchs, während die Eltern die kleine Flucht aus dem Alltag geniessen.

Das erste Date nach der Geburt

Zeit zu zweit lässt sich zelebrieren – am besten wie ein erstes Date. Der wesentliche Unterschied: Dieses Date verlangt einiges an Organisation, vor allem wenn die Mutter stillt. Dann ist beispielsweise ein Picknick eine gute Gelegenheit, den Alltag für kurze Zeit hinter sich zu lassen. Möchten die Eltern tatsächlich nur zu zweit sein, sollten sie wenigstens zwei Betreuungspersonen einplanen. Sonst ist die Enttäuschung gross, wenn der lang geplante Abend ausfallen muss, weil die Babysitterin erkrankt ist. An Unternehmungen ist alles erlaubt, was beiden Spass macht und sie sich als Paar erleben lässt. Das kann ein ganz klassischer Abend mit einem Essen im Restaurant, Kino und anschliessendem Spaziergang sein. Eine sehr liebevolle Geste ist es, sich gegenseitig mit einer aussergewöhnlichen Unternehmung zu beschenken, etwa einem Weinkurs von Mondovino, einem Ausflug in einen Kletterpark oder dem Besuch einer Vernissage. Ob es sich um ein gemeinsames Hobby handelt oder beide etwas gänzlich Neues unternehmen, ist dabei ganz egal. Wichtig ist lediglich, sich dem Partner/der Partnerin mit ungeteilter Aufmerksamkeit zu widmen. 

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