Allzweckmittel Natron
© Klaus Nielsen, pexels.com

Allzweckmittel Natron

Natron kennen Sie vermutlich vor allem aus den kleinen, back- oder puddingpulverähnlichen Tütchen aus dem Supermarkt. Das Natriumhydrogencarbonat, wie der Wirkstoff vollständig heisst, ist


ein Natriumsalz der Kohlensäure. Seine Wirkung ist die, Säuren zu binden und dabei Kohlenstoffdioxid freizusetzen. Deshalb hat es in unserem Haushalt viele Anwendungszwecke gefunden. Die meisten von Ihnen finden wir in der Küche. Aber das Mittel hat eine Vielzahl an Anwendungen und ist nicht umsonst Geheimtipp vieler Großmütter. Was man alles mit dem Pulver anstellen kann, erfahren Sie hier.

 

Backtriebmittel
Haben Sie in Ihrem Umfeld eine Person mit Hühnerei-Allergie oder jemanden, der sich vegan ernährt, kann es bei Backrezepten schwierig werden. Das Ei bindet den Teig, macht ihn durch Eischnee locker oder gibt ihm die satte gelbe Farbe. Andere Optionen decken zwar nicht alle drei Eigenschaften ab, aber guter Ersatz lässt sich trotzdem finden.

Um einen Teig ohne Ei locker zu machen, können sie Natron mit einem säurehaltigen Inhaltsstoff mischen. Das funktioniert zum Beispiel mit Apfelessig, Joghurt oder Zitronensäure. Nur wenn der Teig auch etwas Säurehaltiges enthält, reagiert das Natron und bilde unter Hitze Kohlenstoffdioxid.

Unterschied zu Backpulver
Wer sich die Packung von Backpulver mal genauer angesehen hat, weiß, dass auch Natriumhydrogencarbonat ein Bestandteil ist. Die beiden Mittel sind aber nicht deckungsgleich. Zu den Inhaltsstoffen von Backpulver gehören auch Säure- und Stärkeanteile. Damit reagiert das Natron darin automatisch auf die bereits enthaltene Säure. Für besonders lockeren Teig nutzt man eine Kombination aus beidem.

Lebensmittelverträglichkeit
Achten Sie beim Kauf von Natron für den Verzehr darauf, dass es Lebensmittelqualität hat. Natron, dass für das Backen gemacht wurde, trägt die Bezeichnung E500ii. Ist das Kürzel nicht vorhanden, ist es nicht essbar.

Putzallrounder
Nicht lebensmittelsicheres Natron kann dafür problemlos als Reinigungsmittel verwendet werden. Auch das E500ii-Natron und Backpulver eignen sich hierzu. Wer auf die chemische Keule verzichten und ein günstiges Putzmittel herstellen möchte, kann sich an dem Backtriebmittel bedienen. Hierbei wirkt es umweltschonend gegen Schmutz, Kalk und schlechte Gerüche.

Backofen
Haben Sie eingebrannte Essensreste, können Sie sie mit einer Mischung aus Natron und Wasser einweichen. Ist der Boden ihres Backofens dafür geeignet geringe Mengen an Flüssigkeit zu halten, können die das Natronpulver auch auf dem Boden verteilen und die doppelte Menge Wasser dazugeben. Nach dem Erhitzen bei 50 bis 70 Grad Celsius für 10 Minuten können Sie den Ofen auswischen.

Abflüsse
Wie bei konventionellem Rohrreiniger geben Sie ein bis zwei Esslöffel Natron in den Abfluss und gießen eine Tasse Wasser darüber. Lassen Sie die Mischung am besten ein paar Stunden einwirken, bevor Sie mit Wasser nachspülen. Eine Mischung von Natron und Essigwasser ist wegen der Reaktion auf die Säure noch effektiver.

Kalk
Auch bei Kalk geben das Natronpulver auf die gewünschte Stelle und geben etwas Wasser darüber. Nach ein paar Minuten Einwirkzeit können Sie den Fleck abwischen und haben den Kalk entfernt. Bei hartnäckigen Flecken und Kalk an ungünstigen Stellen wie dem Wasserhahn können Sie das Natron mit etwas Wasser zu einer Paste anmischen und so auftragen.

Scheuermittel
Natron in Kombination mit einem feuchten Lappen, direkt auf die Verschmutzung oder den Lappen gestreut, dient wegen seiner leichten Körnung als Scheuermittel. Durch die Reibung können Sie so auch stärkere Flecken auflösen.

Gerüche
Polstermöbel oder Teppiche, die einen muffigen Geruch angenommen haben, können mit Natron bestreut werden. Besorgen Sie sich eine Sprühflasche und feuchten Sie das Pulver mit Wasser oder einem Wasser-Essig-Gemisch an. Nach dem Trocknen über Nacht können Sie es mit dem Staubsauger entfernen.

Textilien
Haben Sie einen hartnäckigen Fleck auf einem Kleidungsstück oder ähnlichen, können Sie ihn mit Natron bearbeiten. Feuchten Sie den Flecken an und streuen sie Natron darüber. Mit einem feuchten Lappen können Sie das Pulver noch etwas intensiver einarbeiten. Bei Textilien, die nicht gewaschen werden können, können Sie das Pulver danach absaugen oder sanft abtupfen. Liegt Ihnen das Stück sehr am Herzen oder ist es ein empfindlicher Stoff, können Sie an einer unauffälligen Stelle testen, ob es sich mit dem Natron verträgt.

 

Neuen Kommentar hinzufügen:

Mit dem Klick auf "Kommentar senden" erklären Sie einverstanden mit unserer Nutzungsbedingungen und unseren Datenschutzbestimmungen.