Denk- und Organisationsarbeit in der Haus- und Familienarbeit
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Mental Load – Denk- und Organisationsarbeit in der Haus- und Familienarbeit

Sind Sie schon auf den Begriff «Mental Load» gestossen und haben sich gefragt, was er bedeutet? Zurzeit kursiert er häufig in den Medien und wird in Zusammenhang mit der Sorgearbeit und Gleichstellungfragen rege diskutiert.


Hier erfahren Sie, was es mit dem Begriff auf sich hat und was die Problematik an einem „überhöhten“ Mental Load ist.

Was ist denn Mental Load?

Mental Load bedeutet auf Deutsch mentale Auslastung. Um den Begriff zu verstehen, hilft es, zuerst die Sorgearbeit an sich anzuschauen. Der Überbegriff der Sorgearbeit fasst alle Arbeiten zusammen, die im Haushalt, in der Familie und in der Beziehungspflege erledigt werden. Dazu gehören klassische Hausarbeiten wie Putzen, Einkaufen, Waschen, Kochen und Erziehungsarbeit. Zur Sorgearbeit gehören aber auch Aktivitäten und Arbeiten, die dazu dienen, die Beziehung und das Familienleben zu stärken und dafür zu sorgen, dass alle Familienmitglieder zu Hause Energie tanken können und sich wohlfühlen. Dazu gehören Geburtstagsfeiern in der Familie, Adventskalender für die Kinder vorbereiten, Geschenke für die Kindergeburtstage organisieren, das Zuhause gemütlich einrichten, Familien oder Beziehungsabende schaffen und viele mehr.

Diese Arbeiten an sich sind keine Selbstläufer, die ohne Vorbereitung erledigt werden können. Ihnen geht viel Denk- und Organisationsarbeit voraus. Genau hier kommt der Mental Load ins Spiel: Mental Load meint also die unsichtbare Denk- und Organisationsarbeit vor der eigentlichen Erledigung der Aufgaben. So wie die Sorgearbeit noch immer hauptsächlich auf den Schultern der Frauen lastet, ist auch die ständige Denk-Arbeit in vielen Beziehungen ungleich verteilt. Denn selbst wenn der Mann Einkaufen geht, das Bad putzt, die Wäsche wäscht oder ein Geschenk besorgt, ist es häufig die Frau, die daran denkt und ihn daran erinnert. Mental Load bedeutet, die endlos langen To-do-Listen im Überblick zu behalten, sowie die Aufgaben zu priorisieren und allenfalls zu delegieren.

Welche Folgen kann Mental Load haben?

Kennen Sie das Gefühl, dass der Kopf ständig rattert und dass Sie nie zur Ruhe kommen? Haben Sie sich schon gefragt, warum Sie Ihren Partner daran erinnern müssen, dass sein Götti-Kind Geburtstag hat und welches Geschenk es sich wünscht? Haben Sie ständig das Gefühl als wären Sie die Einzige in der Familie, die mitdenkt?

Wenn die ganze Verantwortung der Familien- und Hausarbeit auf einer Person lastet, kann das zu Unzufriedenheit in der Beziehung, dem Gefühl niemals abschalten zu können und schliesslich zur Erschöpfung führen. Oft komme das Thema Mental Load in Partnerschaften viel zu spät auf den Tisch, meint die Diplom Psychologin und Bestseller Autorin Patricia Cammarata. Vielen Frauen sei das grosse Ungleichgewicht lange nicht bewusst, weshalb es häufig erst angesprochen werde, wenn sie schon völlig ausgebrannt sind. In ihrem Buch «Raus aus der Mental Load Falle: wie gerechte Arbeitsteilung in der Familie gelingt» beschreibt Patricia Cammarata, anhand persönlicher Beispiele, wie belastend Menal Load für sie wurde und schliesslich konkrete Tipps, wie Sie aus der Mental-Load Falle kommen.

Sind Sie «gluschtig» geworden mehr darüber zu erfahren? Dann freuen Sie sich auf unseren nächsten Artikel, in dem einige Grundsätze von Patricia Cammarata kurz erklärt werden.

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