Sind Süssstoffe schädlich?
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Sind Süssstoffe schädlich?

Zucker ist ungesund und macht dick – so die verbreitete Meinung. In Privathaushalten und in der Nahrungsmittelindustrie wird Zucker daher vermehrt durch Süssstoffe ersetzt. Doch ist die künstliche Süsse wirklich gesünder als Zucker?


Der übermässige Konsum von Zucker schadet langfristig unserer Gesundheit und kann Übergewicht und Herzerkrankungen begünstigen. Im Rahmen einer gesunden und kalorienbewussten Ernährung bemühen sich daher viele Menschen, ihren Zuckerkonsum zu reduzieren. Um trotzdem nicht gänzlich auf die Süsse in Kaffee, Tee oder Desserts verzichten zu müssen, greifen heute viele zu künstlichen Zuckerersatzstoffen. Diese enthalten deutlich weniger Kalorien und besitzen eine höhere Süsskraft als Zucker, wodurch bereits kleinste Mengen genügen, um die gewünschte Süsse zu erreichen. Zudem schonen sie die Zähne und eignen sich auch für Diabetiker, da sie den Insulin- und Blutzuckerspiegel nicht beeinflussen.

Auch die Lebensmittelindustrie hat die Vorteile der künstlichen Süsse erkannt und bietet eine grosse Auswahl an sogenannten «Light-Produkte», die durch den Ersatz von Zucker mit  Süssungsmitteln bei den Konsumenten mit einem reduzierten Kaloriengehalt punkten. Doch kann bei den künstlichen Stoffen wie Aspartam, Cyclamat und Saccharin – um nur einige zu nennen – wirklich bedenkenlos zugegriffen werden? Oder schaden wir damit unserer Gesundheit vielleicht sogar mehr als mit Zucker?

Die Menge macht das Gift
Laut der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) werden Süssstoffe mangels aussagekräftiger Studien gegenwärtig als gefahrlos beurteilt, sofern die maximal zulässige Tagesdosis (ADI) nicht überschritten wird. Diese ist bei Erwachsenen relativ hoch und wird selten erreicht. Bei Kindern wird aufgrund des geringeren Körpergewichts jedoch zur Vorsicht geraten. Ferner können gewisse Süssstoffe bei übermässigem Konsum zu Verdauungsproblemen führen.

Für übergewichtige Personen, die ihre Kalorienzufuhr reduzieren möchten und denen der Verzicht auf Süssspeisen und Getränke schwer fällt, können künstlich gesüsste Nahrungsmittel und Getränke auf jeden Fall eine sinnvolle Alternativen zu den normalen, zuckerhaltigen Produkten darstellen.

Weniger ist mehr
Langfristig empfehlen Ernährungsexperten jedoch, die Schwelle für die Geschmacksempfindung «süss» zu senken. Denn der regelmässige Konsum stark gesüsster Lebensmittel führt zu einer Abstumpfung der Geschmacksnerven und es wird eine immer höhere Dosis an Zucker oder Süssstoffen benötigt. Diese Gewöhnung kann rückgängig gemacht werden, indem eine Zeit lang konsequent auf gesüsste Produkte verzichtet und auf natürlich süsse Lebensmittel wie Früchte und Beeren zurückgegriffen wird. Danach wird bereits eine kleine Prise Zucker genügen, um eine angenehme Süsse zu erreichen. Das spart Kalorien und freut die Gesundheit.

Weitere Informationen und Empfehlungen zum Thema finden Sie auf der Homepage der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE).

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